Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 16. Februar 1999

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"Der 'Große Bruder' wacht in England Tag und Nacht über alle / Sicherheitskameras werden akzeptiert
Das Schreckbild vom 'Großen Bruder', das George Orwell einst in seiner Zukunftsvision '1984' malte, ist inzwischen, ausgerechnet in England, Wirklichkeit geworden. ... Für alle Staatsbürger mit reiner Weste sind die Sicherheitskameras, die rund um die Uhr Millionen ins Visier nehmen, eher ein Freund und Helfer. Sie werden allgemein akzeptiert. ... Das Netz der elektronischen Kontrolle ist Experten zufolge in Großstädten schon so dicht, daß sich ein Passant im Schnitt alle fünf Minuten im Visier einer Sicherheitskamera befindet; in kleineren Städten liegt die Frequenz nur geringfügig darunter. In einigen Städten ist die Verkabelung schon so intensiv, daß kein Bürger dem elektronischen Auge entgehen kann, ... . ... An einem durchschnittlichen Tag wird ein Bewohner Londons oder einer anderen Großstadt von über 300 Kameras von 30 verschiedenen Observierungsorganisationen erfaßt. Die Kameras sind den ganzen Tag eingeschaltet, in der U-Bahn sogar rund um die Uhr. British Telecom hat in seinen öffentlichen Fernsprechzellen winzige 'elektronische Augen' zur Bekämpfung des 'Telefon-Terrors' installiert. Auch Geldautomaten werden zunehmend elektronisch überwacht. ... John Wadham, Direktor der Bürgerrechtsorganisation Liberty, sagt: 'In England kann jedermann eine Kamera in jede gewünschte Richtung schwenken, aufzeichnen was er will, das Material kopieren und es an jeden beliebigen Interessenten weiterreichen. Es gibt darüber keinerlei gesetzliche Kontrollen.'" MoPo 16.2.99 S. 8

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"Bonn: Kein 'gläsernes Konto'
Die Bundesregierung hat einem Pressebericht widersprochen, wonach sie plane, das Bankgeheimnis zu begrenzen. Die im Steuerentlastungsgesetz für die Jahre 1999, 2000 und 2001 vorgesehene Änderung der Mitteilungen über Freistellungsaufträge habe keine Auswirkungen auf das Bankgeheimnis, sondern diene der Verwaltungsvereinfachung und dem Schutz vor unnötigen Steuerprüfungen." ND 16.2.99 S. 4

"'Das Bankgeheimnis bleibt gewahrt' / Experte beruhigt Sparer - Meldeverfahren für Zinsbesteuerung funktioniert anonym
Das geplante neue Meldeverfahren für die Besteuerung von Zinsen ist für die Finanzämter 'eine echte und überfällige Arbeitserleichterung. ...' So kommentiert Dieter Ondracek, Vorsitzender der deutschen Steuergewerkschaft, diesen Abschnitt der Steuerreform. 'Hier vom gläsernen Bankkunden oder vom Ende des Bankgeheimnisses zu sprechen, ist Unfug.' ... Bisher sind beim Bundesamt für Finanzen rund 90 Millionen Freistellungen gespeichert. Diese Prüfung erfolgt zweimal jährlich. Dabei wurde nur ein Bruchteil, nämlich rund 850 000 Bürger, 'auffällig'. Dies meist deshalb, weil sie - irrtümlich oder bisweilen vorsätzlich - bei mehreren Banken eine Steuerbefreiung angemeldet oder sich in deren Höhe vertan hatten. Diese Sparer werden dann von ihrem Heimatfinanzamt benachrichtigt und um Aufklärung gebeten. Nur bei 150 000 von ihnen kam es jedoch zu einer Nachversteuerung von Zinseinnahmen. 'Das ist völlig unverhältnismäßig', sagt Ondracek, 'denn man jagt den Leuten nur Angst ein. ...' Bei dem neuen Meldeverfahren werden nicht mehr die Freibeträge ... gemeldet, sondern nur noch jene tatsächlich gezahlten Zinsen, die von der Steuer freigestellt sind. ... Die Folge für die Finanzämter: Es fallen nur noch jene Fälle an, die tatsächlich zu Nachzahlungen führen. Dadurch entfallen Hunderttausende sinnloser Meldevorgänge." Welt 16.2.99 S. 21

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